Der Wilhelmswörth-Weiher ist vollständig saniert!

Der Fachbereich Baurecht und Umweltschutz der Stadt Mannheim realisierte in Kooperation mit dem Angelsportverein Sandhofen e. V. die Entschlammung des Wilhelmswörthweihers. Die Saugbaggerarbeiten wurden in der 2. Septemberwoche 2003 begonnen. Ein Abschluss der Entschlammungsmaßnahme war für Anfang November 2003 vorgesehen.

Im Laufe der Zeit hatte sich auf dem Grund des Weihers eine ständig wachsende Schlammschicht gebildet. Dieser Prozess der Seealterung wurde durch eine Reihe von ungünstigen Faktoren, wie z. B. externe Nährstoffeinträge, Niederschläge, Wasservögel etc. beschleunigt.

In der Vergangenheit gab es im Wilhelmswörthweiher schon mehrfach Fischsterben. Als Ursache hierfür wurden die geringen Sauerstoffgehalte im Wasser, insbesondere in den Sommermonaten, gesehen. Infolge eines zu hohen Nährstoffangebotes kommt es regelmäßig in der warmen Jahreszeit zum verstärkten Algenwachstum im See. Später zersetzt sich die abgestorbene Biomasse unter Verbrauch von Sauerstoff und setzt sich am Grund des Gewässers als Schlamm ab. Um ein Rücklösen von Nährstoffen aus dem Sediment zu unterbinden, sollte die Schlammschicht möglichst vollständig vom Seegrund entfernt werden. Durch die Entschlammung sollten die Wasserqualität und die Lebensbedingungen für die Organismen im See verbessert werden.

Mit Hilfe eines Saugbaggers wurde der Schlamm ( ca. 10.000 Kubikmeter) vom Gewässergrund entnommen und mit Seewasser vermischt über eine Druckleitung auf eine Zielfläche im Gewann Wilhelmswörthkopf gepumpt.

Auf der Zielfläche wurden vorab sogenannte Spülfelder errichtet, in die das Schlamm-Wasser-Gemisch eingespült wird. Nach dem Absetzen des Schlammes wurde das Überschusswasser abgezogen und über eine Druckleitung in den Rhein eingeleitet. Die Einleitmenge betrug, über einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen verteilt, ca. 40.000 Kubikmeter Wasser.

Im Frühjahr 2004 wurde der dann getrocknete Schlamm untergepflügt, die Spülfelder rückgebaut und das Gelände modelliert.

Die Maßnahme wurde im Naturschutzgebiet „Ballauf-Wilhelmswörth“ durchgeführt. Bis dato wurde auf der Zielfläche Ackerbau betrieben. Durch den Erwerb von Teilflächen und die langfristige Pacht von Flächen konnte die Stadt Mannheim diese nach Abschluss der Maßnahme extensivieren und somit einen weiteren Beitrag zur Entwicklung des Naturschutzgebietes leisten.

Die Arbeiten wurden durch die Firma Konatec, Nassbaggertechnik GmbH in Mönchengladbach als Generalunternehmen durchgeführt. Die Erdarbeiten wurden von der Mannheimer Firma Weiland ausgeführt. Die vorbereitende und abschließende Bodenbearbeitung hatte Herr Holger Riffel aus Mannheim-Sandhofen übernommen.

Die Gesamtkosten der Maßnahme beliefen sich auf rund 150.000 Euro. Der Angelsportverein Sandhofen übernahm einen Teil der Kosten, wobei neben Vereinsgeldern auch Spenden der Sandhofer Bevölkerung aufgewendet wurden.

Die Maßnahme konnte letztendlich aufgrund der aktiven Zusammenarbeit mit dem ASV Sandhofen, der Bereitschaft der Grundstückseigentümer zur Aufgabe der Ackerflächen sowie des bürgerschaftlichen Engagements der Sandhofer Bevölkerung durchgeführt werden. Nur durch die hervorragenden Kooperationsbereitschaft aller Beteiligten konnte das Projekt ermöglicht werden.

Wir danken allen Beteiligten sehr herzlich.

(Originaltext von Herrn Krah, Stadt Mannheim, 01.09.2003)